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Materialien für die Präsenzlehre – eCULT+
1. Dezember 2017

Materialien für die Präsenzlehre

Es gibt viele Möglichkeiten, die klassische Präsenzlehre mit digitalen Lerntechnologien aufzuwerten, indem Inhalte anschaulicher aufbereitet werden und die Teilnehmenden dabei stärker involviert werden als bisher.

Gerade Hochschulvorlesungen neigen bis heute dazu, monologisch frontal präsentiert zu werden, was den Hörern eine eher passive Rolle zuschreibt. Wie kann man dieses Szenario beleben, indem man selbst große Lernergruppen aktiviert? Hierfür kommen nicht nur Technologien wie Audience Response Systeme in Fage, welche die Lerner durch direktes Feedback einbeziehen, sondern auch die klassische Präsentation (z.B. mit PowerPoint) kann interaktiv angelegt werden und die Hörer zu Akteuren eines Prozesses machen.

Hier finden Sie Materialien zur Unterstützung von Präsenzunterricht durch Medien und Werkzeuge, die sowohl digital als auch interaktiv (Interaktion zwischen Lehrkraft, Teilnehmenden und Medium) sind.

Audience Response Systeme (ARS)/Clicker

Mit Audience Response Systemen (ARS) können Lehrende unter ihren Studierenden (anonyme) Umfragen durchführen. Dies ist für kleine, aber besonders auch für große Gruppen möglich. In Vorlesungen, die traditionell wenig Aktivität von den Studierenden erfordern, trägt der Einsatz von Audience Response Systemen zur Interaktion von Lehrperson und Studierenden und zur Aktivierung der Studierenden bei. Je nach verwendetem System stimmen die Studierenden mit eigenen mobilen internetfähigen Endgeräten wie Smartphone oder Tablet (webbasiert) oder mit Handsendern (sog. Clickern) ab (hardwarebasiert). Abhängig vom System und dem Zweck der Abstimmung können sich die Studierenden für eine der vorgegebenen Antwortmöglichkeiten entscheiden oder eine individuelle Kurzantwort senden. Ebenso kann je nach System die Antwortstatistik sofort präsentiert oder aus didaktischen Gründen zurückgehalten werden. Mit dem Einsatz von Audience Response Systemen können Lehrende u.a. ein Meinungsbild einholen, organisatorische Fragen klären und Vorwissen abfragen. Außerdem erhalten sie Feedback über den Wissensstand der Studierenden, die ihrerseits eine Rückmeldung über den eigenen Lernstand im Vergleich zur Gesamtgruppe bekommen.

Interaktive Whiteboards (IWB)

Interaktive Whiteboards sind digitale Tafeln für den Unterricht, die im Hochschulkontext fächerübergreifend vor allem in Seminaren eingesetzt werden. Man kann von Hand darauf schreiben und rechnen, so dass wie auf gewöhnlichen Tafeln das Tafelbild als Live-Prozess entwickelt wird. Zusätzlich zu dieser herkömmlichen Nutzung steht auch die ganze Bandbreite von Anwendungen eines PCs zur Verfügung. D.h. auch digitale Bilder, AV-Medien und das Internet können direkt in Tafelbilder eingebunden werden.

Bring your own Device (BYOD)/Lernen mit Tablets und Pads

Unter Bring Your Own Device (BYOD) verstehen wir im Hochschulkontext, dass private mobile Endgeräte wie Laptops, Tablets oder Smartphones in die Lehre integriert werden. Diese Endgeräte können in verschiedenen Fachgebieten einbezogen werden und weisen ein großes Spektrum an Anwendungsszenarien auf.

Schon heute ist die Nutzung von webbasierten Audience Response Systemen in Vorlesungen und Seminaren weit verbreitet, um die Interaktivität zwischen Lehrenden und Lernenden zu erhöhen. Ein Beispiel zur Anwendung außerhalb des Hörsaals stellt das Prinzip des Educachings dar, das dem Geocaching entlehnt ist. Lernende nehmen hier an einer digitalen Schnitzeljagd teil und lösen fachbezogene Aufgaben draußen vor Ort. Zwei Anwendungsbeispiele der TU Braunschweig sind die Projekte MAppBS und Science Caching. In den Naturwissenschaften können darüber hinaus die in den Geräten verbauten Sensoren verschiedene Messungen ermöglichen und somit in der Lehre eingesetzt werden.

Präsentationen/Powerpoint-Nutzung verbessern in Richtung Interaktivität

Durch die nahezu flächendeckende Ausstattung von Hörsälen und Seminarräumen mit Beamern bildet PowerPoint als Präsentationswerkzeug einen Standard, den fast jede/r Lehrende grundsätzlich erfüllen kann und in der Praxis auch nutzt. Allerdings beschränkt sich die Nutzung überwiegend auf ein reines Präsentieren in der klassischen Form des Frontalunterrichts: Der/die Lehrende steht vorn und spricht, das Publikum hört zu. Zur Verdeutlichung der Inhalte werden Folien mit PowerPoint angezeigt, auf denen sich Texte, Tabellen und Bilder befinden.

Diese monologisch-frontale Verwendung von ist zwar funktional und unter den Hörern weithin akzeptiert, allerdings gehen durch diese Nutzungsform auch viele Potenziale für die Lernenden verloren. So lässt sich in Hochschulveranstaltungen didaktisch einiges gewinnen, wenn man die Veranstaltung interaktiv durchführt und dabei verschiedene Medien zur Veranschaulichung nutzt. PowerPoint kann mehr, als nur Texte zu präsentieren. Was dieses “mehr” ist und wie es aussehen könnte, darum geht es auf dieser Seite. Außerdem gibt es natürlich andere Tools und Möglichkeiten, um eine Präsentation zu unterstützen.

Zuschaltung externer Teilnehmer per Videokonferenz

Veranstaltungen im Format Präsenzlehre können dadurch bereichert werden, dass externe Teilnehmerinnen und Teilnehmer per Videokonferenz zugeschaltet werden. Bei den externen Personen könnte es sich z.B. um Experten eines Fachgebiets oder auch um Studierende handeln. Gemeinsam haben diese Personen, dass es ihnen nicht möglich ist, an den Ort der Präsenzveranstaltung zu reisen. Reiseaufwand und –kosten einer Expertin/eines Experten sind oft sehr hoch und insbesondere angesichts einer kurzen Präsentationszeit nicht realisierbar.
Die Expertin/Der Experte wird per Videokonferenz bzw. Virtuellem Klassenraum zugeschaltet. Sie/Er hält online eine Präsentation, die auf die Leinwand im Seminarraum projiziert wird. Zusätzlich werden Ton und Video der Expertin/des Experten in den Seminarraum übertragen. Die Studierenden werden ebenfalls mit Video und Ton übertragen. Die Studierenden können Fragen stellen und diskutieren.

Flipped Classroom bzw. Inverted Classroom