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Aufschieben adé: Von der Lernplanung zum Tun – eCULT+
23. November 2020

Aufschieben adé: Von der Lernplanung zum Tun

Nathalie Pöpel, Inka Raestrup & Lorenz Glocker

Tine schreibt an ihrer Bachelorarbeit. Eigentlich…doch es will nicht so recht voran gehen. Oft denkt sie „Ich muss unbedingt was für die Arbeit tun … aber ich kann mich einfach nicht aufraffen … Ich glaub, ich putz erstmal die Wohnung!“

Kennst du das auch? Lernen für eine Prüfung, Literatur für ein Referat zusammenfassen, die Gliederung für eine Hausarbeit erstellen. Du weißt eigentlich, was zu tun ist, schiebst es aber trotzdem auf, auch wenn es Dir gar nicht gut damit geht. In diesem kurzen ARD-Video kannst du sehen, was es mit dem Aufschieben auf sich hat, wie viele Studierende davon betroffen sind und was Tine und auch Du gegen Aufschieberitis tun können.


https://www.youtube.com/watch?v=kMWyduLWhqA

Neben der im Video vorgestellten App Selfcontrol, die nur auf MACs läuft, gibt es noch viele andere, die man für die Lernplanung und gegen Ablenkung einsetzen kann. Hier ein paar Beispiele:

Die App Gewohnheit Tracker – Habit Bull kann Dich dabei unterstützen, individuelle Zeitpläne und Ziele festzulegen und Dich daran zu erinnern. Der Fortschritt beim Einhalten von Vorsätzen wird dabei visualisiert. Die Basisversion der App ist kostenlos.

Die kostenlose App Goodtime productivity Timer hilft Dir dabei, Arbeitszeiten und Pausen festzulegen und auch einzuhalten. Tauchen Ablenkungen auf, können diese auf To-do-Listen für die spätere Erledigung festgehalten werden, sodass Du schnell wieder zum eigentlichen Lernen zurückkehren kannst.

Auf ähnliche Weise kann Dir der Day-by-Day Habit Tracker helfen, Dich an Deine wöchentlichen Vorsätze zu erinnern und den Umsetzungsfortschritt zu visualisieren. Die App ist für zwei Vorsätze kostenlos, darüber hinaus wird sie kostenpflichtig.

Eine weitere App ist ToDoist, die eine Kombination aus einem Kalender und To-Do-Listen bietet. Erstellte Listen kannst Du mit mehreren Geräten und Plattformen synchronisieren. Auch hier ist die Basisversion kostenlos. Kalenderfunktionen bietet Dir ebenfalls die App Timetable++[6], mit der Du Dir einen Stundenplan erstellen und regelmäßige als auch einzelne Termine eintragen kannst. Dadurch kannst Du die App als einen richtigen Terminplaner verwenden. Die App ist auch für Android-Systeme[7] verfügbar.

Zur Organisation Deiner Lerninhalte kannst Du z.B. Trello nutzen, mit dem Du einzelne Arbeitspakte übersichtlich in Tabs anlegen, Arbeitsschritte festlegen oder auch Arbeitsprodukte und Infos verlinken oder als Dateien und Bilder einbinden kannst. Die Basisversion der App ist kostenlos.

Des Weiteren kannst Du Lerninhalte in Notizform als Texte und Bilder mit Evernote speichern. In der Basisversion ist die App kostenlos. Die angelegten Notizbücher kannst Du mit Schlagworten versehen und so über die Suchfunktion Deine erstellten Notizen ganz einfach wiederfinden.

Zur Verarbeitung umfangreicherer Lernmaterialen könnte das kostenlose Study Smarter für Dich interessant sein, das aus einer Web- und einer mobilen App besteht. Du kannst in der App Skripte hochladen und dann daraus Karteikarten, Zusammenfassungen oder auch Mindmaps erstellen. Außerdem kannst Du hier zusammen mit Kommiliton*innen Gruppen bilden, sodass ihr gegenseitig von euren Lernmaterialien profitieren könnt. Aber achte unbedingt darauf, dass Du kein Material Deiner Dozent*innen oder anderweitig urheberrechtlich geschütztes Material dort hochlädst, da Du mit einem Upload Study Smarter die Nutzungs- und Verwertungsrechte einräumst.

Karteikarten zum Lernen kannst Du ebenfalls mit Repetico oder auch dem kostenlosen ANKI erstellen.

Aber ganz gleich, ob Du Lernkarten, Lernskripte, Zusammenfassung o.ä. verwendest: Wichtig ist, wie Du mit dem Material umgehst. Denn nachhaltiges Lernen gelingt nur, wenn Du sinnvolle Lernstrategien anwendest. Die effektivste Strategie ist: Üben, Üben und nochmal Üben!

Und zwar richtig: Decke dazu nach dem Lesen eines Lerntextabschnittes diesen ab und versuche dann ohne zu Spicken die Inhalte frei aus dem Gedächtnis zu erinnern. Ganz ähnlich wie beim Vokabellernen, nur dass es hier um komplexere Inhalte geht, die Du wiedergibst. Zu Beginn kann das ganz schön anstrengend sein, denn es dauert eine Weile, bis man die Inhalte verinnerlicht hat. Denke daran: einen Text beim Lesen verstehen ist etwas anderes, als ihn frei wiedergeben zu können. Letzteres braucht mehrere Wiederholungs- und Selbsttestphasen, bis es sitzt. Deswegen: Inhalte am besten über einen längeren Zeitraum verteilt wiederholen und dabei das freie Wiedergeben zum Maßstab des Lernerfolgs nehmen und nicht das Gefühl, es zu können oder verstanden zu haben. Alles, was Du schon wiedergeben kannst, musst Du nicht jedes Mal neu wiederholen. Konzentriere Dich immer auf das, was Du noch nicht beherrschst und übe ganz gezielt diese Inhalte. Weiter Infos zu Lernstrategien findest Du in dieser Handreichung[3].

Wenn Du Dein Lern- und Arbeitsverhalten langfristig verändern möchtest, dann findest Du in diesem Infoblatt[4] zum kostenlosen Download weiterführende Buchtipps sowie einige Arbeitsund Planungsbögen, um dich vom Aufschieben zu verabschieden.